7 Gräber (Gesang/Viola: Johanna Malchow; M/T, Gesang/Piano: cd.geier)
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Undine (M/T, Gesang/Piano: cd.geier, Gesang/Viola: Johanna Malchow)
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TodesPolka (M/T, Gesang/Piano: cd.geier, Gesang/Viola: Johanna Malchow)
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7 Gräber (T: cd.geier)
7 Gräber zieren meinen Garten, 7 mal brach das Herz in meiner Brust, 7 mal spürte ich der Liebe Wunder, 7 mal hab ich von nichts gewusst. +++ Sie fragten mich, wo Anton sei, er war die Nummer Eins. So treu Anton auch immer war, gab mein Geld aus, nicht seins. Beim ersten mal ist immer schwer das hintertückisch Meucheln, auch war noch nicht gewandt ich sehr im Lügen und im Heucheln. Der Polizei erzählte ich mit Tränen auf den Wangen, wie sehr der Anton liebte mich, wie würd ich um ihn bangen. +++ Bei Bertram, ja da waren dann die Skrupel schon verschwunden, mit Arsen in seinem Bier die Enttäuschung rasch verwunden. Was hat er mir auch vorgemacht die Lieb aus ganzem Herzen, wie gerecht hab ich gedacht, als er sich wand vor Schmerzen. Als Bertram nicht zur Arbeit kam, erschien die Polizei: mit Unschuldsmiene sagte ich, ich wüsste nicht, wo er sei. +++ Christoph, Dieter und der Erich wurden nicht sehr alt. Da bin ich wirklich ehrlich, auch die drei macht ich kalt: treulos, schamlos wie manch Mann, ich hab ihnen vertraut, je ein Föhn in ihre Wanne wild zuckend schrien sie laut. Der Kommissar, er dachte, ich hätt was mit zu tun doch nie entdecken konnte er, wo die dreie ruhen. +++ Dann schickte mir der Kommissar als Spion den Fritz. Der Fritz der war gar wunderbar, immer war er spitz. Bis er in einer Liebesnacht mich bohrte mit seinen Fragen, zart gebunden ließ ich ihn verdursten in 5 Tagen. Nun hier musst ich clever sein, wollt ich mich nicht verraten: für ihn ein Ticket nach Afrika, für mich von dort die Karten. +++ Der Kommissar der Günther hat mir nun geglaubt und nur wenig später wurden wir getraut. Oh, wie schien das Glück hold in unserm Haus, bis Günther hob im Garten eine Grube aus. Ich griff sofort zum Spaten, schlug ihm den Schädel ein. 6 Gräber sind geschlossen, ins offene kommt er rein. +++ 7 Gräber zieren meinen Garten, 7 mal brach das Herz in meiner Brust, 7 mal spürte ich der Liebe Wunder, 7 mal hab ich von nichts gewusst.
Endlich Urlaub (T: cd.geier)
Und dann gönne ich mir eine Pina Colada und dazu einen Loverboy.Heiße Rhythmen unter Palmen, all inclusive the killing joy +++ Das hab ich mir verdient, mich mal zu erholen vom Stress und den Strapazen, meine Berufung still verstohlen zu perfektionieren, die Frauendiskriminierung exekutiv zu reduzieren. + Das hab ich mir verdient, eine Kreuzfahrt zu buchen, paradiesische Entspannung in der Karibik zu suchen. Fremde Länder zu entdecken, Inselhopping und Exotik und wenn ich schon mal da bin, auch prickelnde Erotik. +++ Und dann gönne ich mir eine Pina Colada und dazu einen Loverboy. Heiße Rhythmen unter Palmen, all inclusive the killing joy +++ Paradise Beach auf Barbados zum Akklimatisieren: Räkelnd im Pulversand lass ich mich hofieren von einem Insulaner knackig, prätentiös. Brown Sugar nenn ich ihn und gebe mich generös bis zum Ende des Nightlifes in einer dunklen Gasse, wo ich mich heiß berauscht von ihm verführen lasse. Auf dem Höhepunkt der Lust, durchschneide ich seine Kehle in seinen staunend Blick flüstere ich: „Friede Deiner Seele! “Und dann gönne ich m+++ Und dann gönne ich mir eine Pina Colada und dazu einen Loverboy. Heiße Rhythmen unter Palmen, all inclusive the killing joy +++ Für den Dschungel auf Trinidad und Schnorcheln auf Bonair nehme ich mir hübsche Guides, es interessiert mich sehr, welche Pflanzen, welche Tiere sind für den Mensch gefährlich, ich wünsch mir sie zu füttern, das finde ich immer herrlich. Tomari erklärt, das Krokodil würd Menschen meiden. Erstaunt ob seines Irrtums, muss als Köder er verscheiden. Ein Messer im Rücken, stoß ich Keron vom Boot, den Fischen zum Schmause färbt sich das Wasser rot. +++ Und dann gönne ich mir eine Pina Colada und dazu einen Loverboy. Heiße Rhythmen unter Palmen, all inclusive the killing joy +++ Kultur auf Antigua, Kathedrale, Fort, und Hafen genieße ich mit Daniel, gierig danach mit ihm zu schlafen. Wie charmant er mich umgarnt, wie indigen beflissen zum Rhythmus des Calypso, wir tanzen und uns küssen, um am nächtlichen Strand unter karibischen Sternen im Rauschen des Meeres uns wonnig zu erwärmen. Er schwört mir seine Liebe, beweist mir sein Begehren.Gegen den tödlich Dolch ins Herz weiß er sich nicht zu wehren. +++ Und dann gönne ich mir eine Pina Colada und dazu einen Loverboy. Heiße Rhythmen unter Palmen, all inclusive the killing joy +++ Abschied von Bord, den letzten Tag der Reise weiß ich zu gestalten auf ganz besondere Weise: an Captain’s Tisch zum Dinner, kulinarisch Hochgenuss nehm ich mir den Streuermann mit Liebreiz zur Brust. Wie er des Nachts versinkt auf den Boden der See, freue ich mich auf zu Hause, auf die Arbeit an der Spree. Beim Gang von Bord wehen auf Halbmast die Fahnen. Dass es kein tragisch Unfall war, lässt sich nicht erahnen. +++ Und dann gönne ich mir eine Pina Colada und dazu einen Loverboy. Heiße Rhythmen unter Palmen, all inclusive the killing joy +++
Familientradition (T: cd.geier)
Ihr fragt mich wie es kommt, solch ein Handwerk auszuüben, gar blutig, gar grausam, es trotzdem zu lieben, Leben zu nehmen, Schicksal zu spielen, redlich gut zu schlafen, keine Reue zu fühlen? +++ Mein Vater war ein Mörder, mein Großvater auch, mein Urgroßvater lernte es, so wurde es Brauch, den Familienbetrieb in die Wiege zu legen, die Perfektion beim Meucheln weiterzugeben. +++ Nicht zu fassen, ich habe es im Blut! Ich kann es nicht lassen, bin nicht böse aber gut, in dem, wie ich morde nach alter Tradition. Man hat uns nie gefasst in 4 Generationen +++ Mein Erster, Gott wie hässlich, ich war zehn Jahre alt, wollt sich an mir wärmen, da machte ich ihn kalt. Ich schoss ihm in die Stirn, wie war ich aufgeregt. Vater hat ihn voller Stolz für mich gekonnt zerlegt. Wie viele es jetzt sind, ich hab sie nicht gezählt, die Familie zu ernähren, dafür brauchst Du Geld. Ich nehme es von den Reichen, den auch wenn sie noch so flehen. Keine Zeugen, keine Leichen, wir sind Profis mit System. +++ Nicht zu fassen, ich habe es im Blut! Ich kann es nicht lassen, bin nicht böse aber gut, in dem, wie ich morde nach alter Tradition. Man hat uns nie gefasst in 4 Generationen +++ Meine Tochter zeigt sich sehr geschickt mit Gift und mit dem Messer und das Zerstückeln beherrscht die Süße als ich jetzt schon viel besser. Talent für Pulver und Blei vererbt ich meinem Sohn. Bald haben beide ausgelernt, dann gehe ich in Pension
Galgenlied (T: B.Tchen)
Mit dem Bäcker fing es an, der war mein allererster Mann und weil seine Frau uns störte, wurd sie verbacken zu Liebfrauentörte.+ Auch der Fleischer war verliebt in mich, Frau Fleischerin gefiel das nicht: sie wollt, er sollt sich entscheiden – ich oder sie, sie oder ich! Nein da half nichts, die Axt zerteilte ihr Gesicht. Oh wie das spritzte, oh wie sie schrie – den Schreck in ihren Augen, den vergess ich nie + Der zarte Schneider gefiel mir am besten: er nähte so schöne Kleider und Westen. Und als seine Gattin uns ertappt, als Schneiderpüppchen wurd sie verpappt. + Der Müller hatte einen Knaben klein, zart, mit blauen Äuglein und Stupsnäschen fein. Dessen entsorgt ich mich geschwind, ward nimmermehr gesehen das arme Kind. + Ist es unehrenhaft so sein Geld zu verdienen, gar hart ist die Arbeit, das sag ich Ihnen. Habe so manchen Manne betört, aber nicht jeder hat mich erhört: + Da gab es diesen Herrn Klassen, der liebte seine Frau und wollts nicht lassen. In seiner schönen Chemiefabrik passierte ihr ein Missgeschick: oh weh, das hübsche Gesicht zerstört – ja hätt er mal auf mich gehört, könnt er an meinem Antlitz sich laben, statt zu leiden an Gemahlins Narben +++ ach, voll Melancholie denk ich zurück, auf Gitterstäbe heute fällt mein Blick. Aus & vorbei, das Herz wird mir schwer, stets wollt ich alles – jetzt hab ich nichts mehr +++ Wollte doch nur Männer beglücken, ihnen schmeicheln und sie entzücken ihr Geld, darin lag mein Verlangen und darum soll ich am Galgen hangen? +++ schon wartet der Henker mit hanfenem Strick, ich kann ihn schon spüren in meinem Genick. Ein Büblein lächelt und winkt mir zu und wispert: für Dich keine ewige Ruh! +++ Grausiger Leichengesang erfasst mein Ohr, die vielen Toten, sie singen im Chor. Sie wollen mich, ich kann es hören, da hilft nur eins: ich muss den Teufel betören.
Letztes Abendmahl (T: cd.geier)
1, 2, 3 bald ist es vorbei – einmal werde ich noch wach, dann bin ich wieder frei! +++ Wie konntest Du nur glauben, dass ich Dir gehöre, gestern, heute und für immer Dich liebe, dich begehre. Monogam, nie infam, nur an Dich zu denken, meine Liebe und mein Leben Dir allein zu schenken. + Wie konntest Du nur glauben, dass ich ewig würd ertragen Deine herrisch Art, Dein Meckern, Dein Klagen: Nein, ich wär nicht gut genug, das müsste ich doch wissen, kriechen soll ich, winseln soll ich, dankbar Dich küssen +++ 1, 2, 3 bald ist es vorbei – einmal werde ich noch wach, dann bin ich wieder frei! +++ Nie nutztest Du den Spiegel dich einmal zu fragen, was aus Dir geworden ist seit längst vergessenen Tagen, vergangen die Zeit mit jugendlich Geschmeide selbstherrlich, widerlich nicht siehst Du wie ich leide. + Nie hast Du Dich gefragt, ob ich Dich noch verehre, niemals hast Du bemerkt meines Herzens Leere, wie mein Lachen wurde müde, meine Blicke wurden kalt, wie mein Denken wurde tödlich: nein mit Dir werd ich nicht alt! 1, 2, 3 bald ist es vorbei – einmal werde ich noch wach, dann bin ich wieder frei! +++ Jetzt ist es an der Zeit fürs letzte Abendmahl, der Tisch fein gedeckt zum Ende meiner Qual. Komm heran, zu Tische, herbei zum festlich Essen, nie werde ich diesen Abend, diese Nacht vergessen. + 1, 2, 3, nur drei heimlich Tropfen – heute Nacht wirst Du an die Höllenpforte klofen! In Deinem letzten Atmen verfliegen meine Sorgen, mit Deinem letzten Zucken freu ich mich auf den Morgen! +++ 1, 2, 3 bald ist es vorbeieinmal werde ich noch wach, dann bin ich wieder frei, ja frei!!!
Mein Teufel (T: cd.geier)
Gestern war ich ein junger Mann. Gestern war ich ein junger Mann. Gestern war ich ein junger Mann, als ich den den Teufel traf. +++ Heute bin ich ein alter Mann. Heute bin ich ein alter Mann. Heute bin ich ein alter Mann, das hat mir der Teufel gemacht. +++ Morgen bin ich ein toter Mann. Morgen bin ich ein toter Mann. Morgen bin ich ein toter Mann, das hat der Teufel gesagt. +++ Was habe ich dafür vom Teufel gekriegt? Was habe ich dafür vom Teufel gekriegt? Was habe ich dafür vom Teufel gekriegt? Nur Gestern und Heute noch! +++ Gestern war ich ein dummer Mann. Gestern war ich ein dummer Mann. Gestern war ich ein dummer Mann, weil ich den Teufel rief.
Mörder aus Berufung (T: B.Tchen)
Ein Killer geht um in der Stadt, macht die Leute tot. In seinem Kopfe wispert es, seine Träume sind rot vom Blut. + Sitzt in der U-Bahn neben Dir, lächelt freundlich Dir zu. Hält am Kiosk die Zeitung schon immer bereit. Doch sehr weh er Dir bald tut. +++ Er ist der nette freundliche Herr, der Dir Dein Gemüse verkauft. Die gleichen Hände reichen es Dir, mit denen er bald Dein lachen zerhaut. +++ Er ist der Autor mit zynischem Witz der Zeitung, die Du so liebst. Doch wenn Du ins Blickfeld ihm gerätst, seine schneidend Brillanz Deinem Halse gilt. + Mit breitem Lächeln zieht er dann das Messer aus der Tasch. Durchtrennt alsbald die Kehle Dir, gib also auf dich Acht! +++ Dieser Killer in der Stadt, der steckt auch in mir. Also reize mich nicht, sonst zerschneide ich Dich. Dann bist Du, dann bist Du, dann bist Du mausetot!!!
Todespolka (T: cd.geier)
Hinter jeder Ecke, wie der Ziegel auf dem Dach, wartet er, wartet er, Dich anzuspringen, Dir den Schädel zu spalten, auf lautlosen Schwingen, nicht aufzuhalten, seit Menschengedenken in 1000 Gestalten, ist er der, ist er der +++ Tod auf leisen Sohlen, kommt dich zu holen! Es gibt kein Verstecken, er wird Dich entdecken +++ Manchmal klar, manchmal sicher kommt er letztendlich vorbei, mal mit tückischer List stets exakt, wo Du bist: er klopft an, löscht das Licht, macht Dir Angst, wenn er spricht von Höllenqualen, vom letzten Gericht oder schleicht sich an, verbirgt sein Gesicht und Du ahnst es nicht, Du ahnst es nicht, dass der+++ Tod auf leisen Sohlen, kommt dich zu holen! Es gibt kein Verstecken, er wird Dich entdecken +++ Ist es das Gift vom Weibe dosiert? Ist es das Auto –Totalschaden demoliert? Ist es das Herz, die Leber oder Lunge? Wirst du erstickt im Hals von Deiner Zunge? Ist es Mord, ist es natürlicher Art? Wirst du schließlich aufgebahrt vom +++ Tod auf leisen Sohlen, kommt dich zu holen! Es gibt kein Verstecken, er wird Dich entdecken.
Undine (T: cd.geier)
Einsam ging ich sinnend am Schlachtensee spazieren. Die Luft war kalt und klar, das Wasser leicht gefrierend. So wohlig die Ruhe des dunklen Waldes Tann, da zog mich eine singend Stimme wunderlich in Bann. Sie wisperte und flüsterte in zauberhaften Tönen: “Komm zu mir, komm zu mir, ich möchte dich verwöhnen! Ein Herz und eine Seele möcht ich mit dir sein, komm zu mir, geh nicht weiter, lass mich nicht allein!“ + Wie zog mich der Zauber hinaus auf den See. Ich musste sie finden, diese traumhafte Fee. Wollt in den Pfuhl mich stürzen, als von unsichtbarer Hand ein Nachen kam gesteuert zu meines Ufers Stand. + Im Dämmerlicht sanft schaukelnd glitt das schmale Boot über die Wellen zu lindern meines Sehnens Not. Des Winters starre Kälte war sofort verflogen, als Du Dich aus dem Wasser hast neben mich gezogen. + Wie strahlend Dein Antlitz, wie liebvoll Dein Blick, wie lockend Dein Busen, ich spürte das Glück, mich fallen zu lassen in Deinen Schoß, unfassbar die Wonnen, so unendlich groß. +++ “Wir sind jetzt vermählt, wir sind jetzt ein Paar, das Gestern bleibt Gestern, nichts mehr ist wie es war. Mit dieser Hochzeitsnacht ist meine Seele geboren, als Ersten und für immer hab ich Dich erkoren.“ +++ In deinen Armen liegend begann ich zu erzählen aus meinem Leben, von den Dingen die mich quälen: von nicht erfüllter Lust und vergeblichem Sinnen, von meinem steten Wunsch, die Frauen zu gewinnen. +++ “Wie kannst Du es wagen, mir zu berichten, von anderen Weibern von Liebesgeschichten! Wie ruchlos, wie treulos, eine Undine zu betrügen, mit dem Tode vergelten werd ich deine Lügen!“ +++ Du glittst ins dunkle Wasser, ließt mich im Kahn erfrieren. Arme und Beine kann ich schon nicht mehr spüren. Das Ufer so weit, nicht mehr zu erreichen und mein Flehen um Vergebung lässt dich nicht erweichen. +++ „Undine, Undine, wie konntest du das tun? Du hast Deine Seele und ich soll ewig ruhen?“ Mit meinen letzten Atemzügen denke ich erbost, dass ich dein Erster war, ist letztlich auch kein Trost!
Der Henker (T: B.Tchen)
Guten Tag, habe die Ehre!Die Knie hier, den Kopfe dort. Ich geleite Sie auf Ihrer letzten Reise – bin der Henker hier im Ort. + Haben Sie die letzte Ölung kassiert, den Nacken schön ausrasiert, die Henkersmahlzeit mit den Ratten geteilt? Dann ist es Zeit! + Jetzt hilft kein Reuen, hilft kein Klagen – zu spät! Machen Sie es mir doch nicht unnötig schwer: Den Kopf auf den Richtblock bitte sehr! +++ Klemmt der Kopfe einmal fest, saust das Beil herab – der abgehauene Schädel landet im Korb und später mit im Grab. + So geht das nun, tagein, tagaus, nur eine Frage noch? Was ist es was man denkt und fühlt, wird man geschnitten entzwei? Denkt man an die, die man geliebt? An das Leben, das man genommen? Wird man philosophisch vielleicht? Denkt man an vergangene Wonnen? +++ Oder fühlt man nichts als nackte Angst. Und fängt plötzlich an zu beten: zu einem Gotte von dem man nichts weiß, bettelnd um ein wenig Leben? +++ Und immerfort im Traum wird mein Kopf abgehauen. Der Pöbel johlt im Chor Und es wispert in mein Ohr: „Hast Du je darüber nachgedacht, wen Du um sein Leben gebracht? Hast dich mit dem Teufel verbündet und dabei gegen Gottes Gesetz versündigt.“ +++ So geht es nun Nacht um Nacht, meine Geliebte ist der Schrecken. doch gilt es, nicht zu verzagen: es gibt immer viel zu vollstrecken. + Ein Frühstück mit Ei und Kaffee stärkt meine gebeutelte Seel. Am Schafott harret der Lohn: die Köpfe – sie warten schon.
Vertrauen (T: cd.geier)
Ich möchte Dich mit Fingerspitzen tasten und erspüren, jeden Zentimeter Deiner Haut zärtlich sanft berühren. Mit meinen Lippen möchte ich Dich überall erkunden, kleine Küsse, sanftes Saugen bis ich hab gefunden: die Stelle, die dich zittern lässt, Dich lustvoll bringt zum Stöhnen. Hier reibe, lutsche, streichle ich Dich gierig zu verwöhnen. +++ Komm zu mir und leg dich hin, schließe deine Augen! Lass Dich gehen, lass Dich fallen, schenk mir Dein Vertrauen! +++ Dann werde ich mit samten Banden Dich am Bett festbinden. Ausgeliefert sollst Du Dich in Erregung winden, sollst meiner staunend Neugier an Beinen, Brust und Lenden Dich nicht verwehren können dem Tasten meiner Hände, bevor ich Dich besteige unsere Körper zu verschmelzen, ganz tief mit Dir verbunden, mich wonnend auf dir wälze. +++ Komm zu mir und leg dich hin, schließe deine Augen! Lass Dich gehen, lass Dich fallen, schenk mir Dein Vertrauen!+++ Jetzt zücke ich das Messer, lass es im Lichte blitzen. Dein lüstern Blick weicht starrem Schreck, ich fange an zu ritzen: erst kunstvoll kleine Schnitte zart blutend in die Haut, dann ramme ich die Klinge reißend in den Bauch. Wenn quellen die Gedärme weich aus Deinem Leibe, bis zum letzten Herzschlag ich noch bei Dir bleibe! +++ Komm zu mir und leg dich hin, schließe deine Augen! Lass Dich gehen, lass Dich fallen, schenk mir Dein Vertrauen!
Zombie-Blues (T: cd.geier)
Sonntags im Zoo wurde ich gebissen, mir ein Stück Kehle grob herausgerissen. Ich verstarb des Nachts, ging morgens ins Büro, dort verspeiste ich den Chef im Klo. + Der Virus griff um sich, der Tisch war reich gedeckt, die Menschheit als Buffet wurde dahingestreckt. Das Volk der lebend Toten wuchs von Tag zu Tag, das Angebot an Frischfleisch wurde alsbald karg. + Im Leben Vegetarier, kam mit dem Tod die Wende: Jetzt finde ich am leckersten Schenkel oder Lende. Gedärme und Fett konnte ich anfangs noch meiden, heute fresse ich alles, will Hunger ich nicht leiden +++ Ich habe den Zombie Blues: will nicht sein, was ich sein muss, leblos, nicht tot für alle Zeit, gefangen in Traurigkeit +++ Sie fragen, wie mein Tag abläuft? Das ist schnell erklärt: Ruhen, schlafen muss ich nicht, stehen bleiben ist verkehrt. Olfaktorisch konzentriert schwanke ich umher auf der Suche nach Leben als Teil des Zombieheers + Die Konkurrenz ist hart, eine Horde von Barbaren, egozentrisch, rabiat, ob sie im Leben auch so waren? Ob Professor, Hausfrau, Priester – Manieren sind passé im Kampf um warmes Blut oder Rohkosthaschee + Entschuldigen Sie bitte: da liegt was in der Luft, es könnte eine Ratte sein, welch lecker, lockend Duft. Verflucht, jetzt ist er weg, die Chance nicht genutzt, da war jemand schneller, hat sie wohl schon verputzt +++ Ich habe den Zombie Blues: will nicht sein, was ich sein muss, leblos, nicht tot für alle Zeit, gefangen in Traurigkeit +++ Denke ich an die Zukunft, bin ich deprimiert: Ein Sein, in dem nur Fressgier mich emotional berührt. Können Sie sich vorstellen, jeder Freude zu entbehren, einzig den Ruf des Schlachtens zu verspüren und zu hören? + Mit Wehmut blicke ich zurück auf die Zeit des Lebens. Dies Glück, es ist gestorben, jede Hoffnung bleibt vergebens, dass mein Herz nochmals schlagen wird in meiner faulend Brust, dass meine Lippen werden berührt von einem liebend Kuss. + Jeden Morgen, jeden Abend versuche ich zu beten, ach möge jemand kommen, mich zu erlösen, mich zu töten, ein Ende zu bereiten der Tristesse und meinem Leid, mit Grauen sehe ich, sie könnten währen bis in Ewigkeit. +++ Ich habe den Zombie Blues: will nicht sein, was ich sein muss, leblos, nicht tot für alle Zeit, gefangen in Traurigkei.
Zum Abschied Rosen (T: cd.geier)
Und zum Abschied schenke ich dir Rosen, für jeden Kuss ein Blütenblatt. Nie vergehen wird meine Liebe, immer brennen meine Leidenschaft. +++ Die Hoffnung dahin, der Abschied genommen, des Todes langer Atem lockte furchtlos wunderbar. Die Lippen benetzt mit dem bitteren Tropfe war ich bereit zu sinken in den traumlos kalten Schlaf. + Dein flehentlicher Kuss holte mich zurück, Dein sehnsuchtsvolles Lachen verhieß mir Lebensglück. Du gabst mir das Versprechen, dass nichts auf dieser Welt uns würde trennen können, unsere Liebe ewig hält. +++ Wie konntest Du mir geben diesen edlen Eid, wie konntest du mich retten für unerträglich neues Leid? Wie konntest Du es wagen, mich zu hintergehen, mein Vertrauen zu verraten, zu anderem Manne gehen? + Jetzt liegst Du hier tief unten, die Schuhe blank geputzt, Dein Anzug gebügelt, Dein Bart nochmals gestutzt. Die Augen sind geschlossen, wie der Deckel über Dir – Mutter Erdes Schoß für immer hat empfangen dich von mir. +++ Nur ich weiß um das Lächeln voller Tücke, voller List, mit dem ich Dir den letzten Tee Zuckerstücken hab versüßt. Den tödlich Tropf zu bergen, mit dem ich dich bedacht: statt meiner bist nun Du um Dein Leben gebracht. + So nimm von mir die Blumen, ich werfe sie in Dein Grab als Zeichen meiner Treue, die nicht mit dir starb. Einzig Dich ich begehrte, einzig Dich ich liebte nur, nun bist auch Du gebunden ewig dar an Deinen Schwur! +++ Und zum Abschied schenke ich dir Rosen, für jeden Kuss ein Blütenblatt. Nie vergehen wird meine Liebe, immer brennen meine Leidenschaft.
undsoweiterundsofort….!